Das Unternehmen
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Seit 1890
Das Unternehmen Jan Kwade & Sohn hat von seiner Gründung im Jahr 1890 bis in die heutige Zeit zwei Weltkriege und mehrere Wirtschaftskrisen überstanden, technische und gesellschaftspolitische Revolutionen erlebt und alle maßgeblichen Entwicklungen der modernen Bauindustrie durchlaufen.
All dies war im Jahr 1890 noch nicht abzusehen. Nahe der vorletzten Jahrhundertwende waren es sowohl in größeren Städten als auch in der beschaulichen Grafschaft Bentheim die sogenannten Zimmerleute, die mit einem soliden Handwerkskasten ausgerüstet von Haus zu Haus bzw. von Hof zu Hof zogen und die anfallenden Bau- und Tischlerarbeiten ausführten. So auch Hindrik Kwade, der sich damals in vielen Sparten des Handwerks regional großes Ansehen erwarb und schließlich 40-jährig den Entschluss fasste, sich aus seinem wandernden Ein-Mann-Betrieb heraus als selbstständiger Bauunternehmer in (Klein-)Ringe niederzulassen.
In den ersten Geschäftsjahren konnte der Betrieb von der Erfahrung und fachlichen Expertise des Gründers profitieren und entwickelte sich in diesem noch menschenarmen Landstrich sehr gut. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und unter dem Druck von Inflation und Weltwirtschaftskrise war es schwer für die Familie Kwade, ihre berufliche Existenz zu behaupten, dennoch gelang es Vater Hindrik gemeinsam mit seinem ältesten Sohn Jan, die Sorgen der Zeit zu überwinden, Probleme zu lösen und das kleine Bauunternehmen wirtschaftlich zu stabilisieren. Der Betrieb wurde an eine befestigte Straße nach (Groß-)Ringe verlegt und entwickelte sich fortan im Gleichschritt mit den besser werdenden wirtschaftlichen Verhältnissen in Deutschland zu einem modernen Bauunternehmen, das in den 1930er Jahren mehr als 60 Facharbeiter beschäftigte.
Diese gute Entwicklung wurde durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs jäh unterbrochen. Traf es im ersten Weltkrieg noch Vater Jan, so war es nun sein Sohn Hindrik, der im Jugendalter zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Da viele ihrer angestellten Facharbeiter in diesen Jahren ebenfalls in den Kriegswirren verfangen waren, fiel das Unternehmen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges abermals auf ein Existenzminimum zurück.
Nach dem Kriegsende und nach Abschluss seines zeitweise unterbrochenen Studiums unterstütze Hindrik anschließend Vater Jan beim Wiederaufbau des Betriebes. Durch die außergewöhnliche Treue und den Zusammenhalt der Mitarbeiter gelang in den folgenden Jahren mit gemeinsamer Anstrengung ein großer wirtschaftlicher Aufschwung.
Vor allem Hindrik zeichnete sich durch einen guten Geschäftssinn aus und schob technische Neuerungen an. Er richtete das Unternehmen durch mutige Investitionen in den eigenen Maschinenpark auf die Sparten Hoch-, Tief- und Straßenbau aus. Ein besonderer Fokus wurde in dieser Zeit zunehmend auf Kunden aus der teilweise in unmittelbarer Umgebung angesiedelten Petrochemie gelegt. Darüber hinaus ergänzte im Zuge großer Flurbereinigungskampagnen der Kulturbau die wichtigsten Einsatzbereiche des Unternehmens.
Zum 75-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 1965 zählte das Unternehmen über 200 Mitarbeiter und gehörte zu den namhaftesten Bauunternehmen der Grafschaft Bentheim und des Emslandes.
Mit Jan war es abermals ein Sohn der Familie, der in die Geschäftsführung aufsteigen und Vater Hindrik damit nachfolgen sollte. Anfang der 1990er Jahre und damit inmitten der Rezession in Folge der bundesdeutschen Einheit gelang es durch „Konsequenz und Flexibilität“ (so zu lesen im Jubiläumsheft zum 100-jährigen Bestehen) den vorhandenen Mitarbeiterstamm – mittlerweile 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – zu erhalten. Dabei spielte erneut die große Loyalität in der Belegschaft eine wichtige Rolle. Ein Indiz hierfür: In der Historie des Unternehmens gab es immer wieder Mitarbeiter, die ihr 50-jähriges Arbeitsjubiläum feierten.
Da der Emslandplan bzw. die Kultivierung großer, landwirtschaftlicher Flächen nach und nach abgeschlossen wurde, hat sich das Unternehmen Anfang der 1990er Jahre in ganz neue Richtungen orientiert: zusätzlich zu den etablierten Sparten Hoch- und Tiefbau fand eine Rückbesinnung auf die Wurzeln statt. Auf einer modernen Produktionsstraße wurde die Produktion von Holzbauteilen wie Fenstern und Türen realisiert. Der Geschäftsverlauf in dieser Sparte erwies sich jedoch als nicht zufriedenstellend. Als entschlossene Reaktion erfolgte die Einstellung der Produktion.
Neben dieser Entwicklung hat das Unternehmen ausgehend von der Spezialisierung auf die Petrochemie seinen Fokus erweitert. Diverse Netzbetreiber und Produzenten aus dem Bereich der Spezialchemie kamen als wichtige Kunden hinzu. Außerdem entwickelte und vergrößerte sich der Wasserbau zu einem eigenständigen Standbein.
Heute ist das Unternehmen Jan Kwade & Sohn ein Anbieter für spezialisierte Baudienstleistungen in Deutschland. Qualitativ hochwertige Leistungen und eine starke Kundenorientierung bilden den Anspruch. Als historisch gewachsenes, mittelständisches Familienunternehmen setzen wir stets auf langfristige Geschäftsbeziehungen und Partnerschaften. Wir glauben, dass dies die beste Grundlage für eine lange Geschichte ist.